Prognose: Immobilienpreise werden bis 2030 weiter steigen
Nicht nur große Städte und Metropolen erleben weiter Aufwärtstrend. Eine Modellrechnung zeigt jährliche durchschnittliche Kaufpreisentwicklung:
Postbank Wohnatlas 2021:
Prognose zur Immobilienpreisentwicklung bis 2030
Der neue Postbank Wohnatlas 2021 ist erschienen und zeigt einen eindeutigen Trend. Insgesamt steigen laut der Studie der Experten des Hamburgischen WeltWirtschaftsInstituts (HWWI) in mehr als der Hälfte der 401 deutschen Landkreise und kreisfreien Städte die Immobilienpreise bis 2030 weiter an.
Obwohl sich die Preise in den großen 7 Städten, den sogenannten „Big Seven“ eh schon auf sehr hohem Niveau bewegen, gehen die Experten auch hier größtenteils von einer jährlichen Steigerung aus. Am stärksten rechnet der Preisatlas mit einer jährlichen Steigerung in Höhe von 1,99 % in München, der ohnehin schon teuersten Stadt. Der Durchschnittskaufpreis beträgt hier bereits ca. 8.500€ / m². Den langsamsten Anstieg der sieben Städte verzeichnet Stuttgart mit ca. 0,8 % / Jahr.
Kaufpreisprognose für die nächsten 9 Jahre
Insgesamt wurden für die 401 kreisfreien Städte und Landkreise verschiedene Daten und Zahlen analysiert worden. Hierzu zählen unter anderem Daten zur Alters- und Bevölkerungsstruktur, Einkommen und deren Entwicklung, Angebote am Wohnungsmarkt und generelle Nachfragesituation am Markt. Diese gesammelten Daten werden analysiert und zu einem Preistrend modelliert, der bis 2030 in die Zukunft blickt.
Eva Grundwald, Leiterin des Immobiliengeschäftes der Postbank erläutert, dass insbesondere wirtschaftliche Entwicklungen, sowie das Einkommen und auch demografische Faktoren Einfluss auf die steigenden Preise nehmen. Die Corona Krise wirkt sich bislang nicht negativ auf den Immobilienmarkt aus. Ganz im Gegenteil, wie Stephan Prokschi später noch erläutert. Mittel – und langfristig wird es davon abhängen, welche wirtschaftlichen Einbrüche und Folgen durch die Pandemie entstehen und ob diese Auswirkungen auf den Immobilienmarkt haben.
In den großen Metropolen und deren Umland bleibt die Nachfrage hoch und übersteigt vielerorts das Angebot. Vorsicht ist insbesondere in den „angesagten“ Stadtvierteln geboten. Hier können die Preise teilweise deutlich überhitzt sein und es könnte mittelfristig auch zu einem Kaufpreisrückgang kommen. Idealweise kontaktiert man einen Immobilienexperten vor Ort. Dieser kann den lokalen Immobilienmarkt gut einordnen und Empfehlungen aussprechen.
Preissteigerungen auch abseits der Metropolen
Neben der Spitzenentwicklung in München gehen die Experten insbesondere von Preissteigerungen in den südlichen und nordwestlichen Regionen aus. Die Speckgürtel und Randgebiete der Großstadt München profitieren ebenfalls von einer gesteigerten Nachfrage. So sind es ebenfalls die Landkreise rund um die bayerische Hauptstadt, die in der Studie mit weiteren Preissteigerungen rechnen müssen. Etwas weniger stark, aber ebenfalls mit Steigerungen haben viele der Groß- und Mittelstädte und deren Umfeld zu erwarten. So sind z.B. Städte wie Freiburg, Mainz, Dresden, Leipzig und Heilbronn mit aufgeführt.
Auch der Landkreis Ravensburg sowie der Bodenseekreis sind hier mit einem prognostizierten Preisanstieg von über 1 % pro Jahr mit dabei. „Die starke wirtschaftliche Gesamtsituation sowie der hohe Wohnwert machen die Region Bodensee-Oberschwaben zu einem attraktiven Standort. Daher sind Immobilie sowohl durch Eigennutzer, als auch Kapitalanleger stark nachgefragt.“ erläutert Stephan Prokschi von der Prokschi Immobilien GmbH.
Preistrend in den schwächeren Regionen?
Rückgängige Preis bei den Immobilien werden insbesondere in den strukturschwachen Regionen erwartet. Dort, wo auch mit sinkender Bevölkerungsanzahl zu rechnen ist. Viele Regionen in Ostdeutschland und das Ruhrgebiet sind hier betroffen. Ganz pauschal kann dies jedoch auch nicht beurteilt werden. Auch in diesen Regionen wird die mögliche Wertsteigerung oder auch der Wertverlust von der spezifischen Lage der Immobilie anhängen.
Der Postbank Wohnatlas trägt mit seiner Untersuchung auf verschiedenen Landes- und Kreisebenen dazu bei, den Immobilienmarkt in Deutschland zu beleuchten und Entwicklungen der Immobilienpreise aufzuzeigen.